Vom 25. Dezember bis zum 6. Januar jeden Jahres gibt es die zwölf so genannten Rauhnächte. Die zwölf ergibt sich aus den 6 letzten Tagen (Nächten) des Alten und den 6 ersten des Neuen Jahres.
Alles was uns an einem dieser Tage oder Nächte begegnet, passiert oder auch als Idee einfällt, kann sich im entsprechenden Monat erfüllen – so steht also der 25.12. und die Nacht vom 25. auf den 26.Dezember für den Januar des kommenden Jahres – usw.
In der Weihnachtszeit wird damit orakelhaft das kommende Jahr abgelesen, darum werden die 12 Raunächte zwischen dem 25.12. und 6.1. auch” Losnächte” genannt. Los kommt von losen = vorhersagen.
In einer anderen Variante beginnen diese magischen Wunder-Nächte bereits am Vorabend zum 21.Dezember – also zur Wintersonnwende, bzw. am St. Thomastag. Was nun genau richtig ist, da streiten sich die Geister. Eins ist jedoch für alle Varianten wichtig, an diesem Abend darf alles gründlich mit Ritualkräutern durchgeräuchert werden: Haus oder Wohnung. Damit vertreibt man böse Geister, damit sie nicht die nahende ‘heilige Zeit’ stören..
Diese Zeit ist von großer magischer Kraft. Das liegt daran, dass sie sozusagen außerhalb unserer “normalen Zeit” befindlich ist. Es handelt sich also um 11 Tage und 12 Nächte, die quasi nicht existent sind…. Das erklärt sich so: Um die Differenz zwischen zwölf Monaten in Mondphasen (354 Tage) und dem Sonnenjahr (365 Tage) auszugleichen fügten die Kelten 11 Schalttage ein – und sahen diese Tage nun als außerhalb der Zeit liegend an. Nicht ganz vergleichbar, aber von der Energie her ähnlich sind auch andere “Zwischenzeiten”, zum Beispiel Morgen- und Abenddämmerung. Also Zeiten, die weder dem Tag noch der Nacht zuzuordnen sind. Natürlich zählen auch die Sonnenwenden dazu, Zeiten also, in denen weder Frühling noch Winter herrscht etc. Die Zeitspanne, in der die Rauhnächte angesiedelt sind, dürften die längste “Zwischenzeit” sein, die wir kennen.
Die Tore zur anderen Welt stehen weit offen. Es ist die Zeit der Rückverbindung zu den Ahnen, die Verbindung zu den Lichtwesen, Engeln, Erzengeln und der Götter. Es ist die Zeit der Orakel, Weissagungen, Vertreibung, der Auflösung, und des Neubeginns, die Zeit eigene Schicksal neu zu gestallten. Bei den alten Druiden war dies die Zeit der mächtigen Rituale. Denn Rituale in dieser Zeit gewirkt, sind besonders stark und wirkungsvoll.
Begehen wir die Rauhnächte wachsam und vorsichtig, denn Sie beherbergen das ganze kommende Jahr in sich. Selbst ist man der Schöpfer und verantwortlich dafür, welche Weichen man in den Nächten des zukünftigen Schicksals stellt. Im 8. Jahrhundert, unter Karl dem Großen (742-814 nach Christi) wurde diese Geburt zu unserem heutigen christlichen Weihnachtsfest, der Geburt Gottes Sohns. Wiederkehr des heiligen Lichtes, welches für Hoffnung, Wiederkehr, Sieg, Befreiung und Erlösung steht. Die alten Feste und Rituale der Druiden wurden unter seiner Herrschaft verboten.
Stellt man die Rauhnächte mal in Beziehung zu sich und dem Innern… zeigt sich sehr schön, dass es darum geht sich selbst als Schöpfer zu erkennen. Lebe ich z.B. noch in Unfrieden im Außen, darf ich dem 2018 für diese Zeichen zutiefst danken und in diesen Nächten bewusst ins Innen gehen. Frieden mit mir schließen und damit das nächste Jahr, auch im Außen friedlich kreieren.
Die Rauhnächte waren bei unseren Vorfahren Heilige Nächte. In ihnen wurde möglichst nicht gearbeitet, sondern nur gefeiert, wahrgenommen und in der Familie gelebt.
Die Rauhnächte existieren in der Überlieferung und im heimischen Brauchtum seit langer Zeit und kommen aus germanischer Tradition. Sie werden als symbolische Tage des Übergangs – wie z.B. vom Leben zum Tod und umgekehrt (Neu- und Wiedergeburt) gesehen – also auch als eine Art Zeit der Auf- oder Abrechnung über die Taten des vergangenen Jahres (Lebens).
An diesen Tagen darf man sich besinnen und auf jeden Fall eine Neubestimmung oder weiterführende Pläne für das neue Jahr (Leben) finden und abschicken.
Natürlich ist vor allem auch die Nacht vom 24. auf den 25.12. besonders heilig und bedeutungsschwer. So können in dieser Nacht die Tiere zu uns sprechen. Und: In dieser Nacht sind Rituale und Orakel, die mit Glück und Geld zu tun haben, besonders sinnvoll.
Die Nacht vom 31.12. zum 1.1. hat die stärkste Wahrsagewirkung – und auch sie hat (so wie die Thomasnacht) mit Liebe, Ehe, Familie zu tun. Die Nacht vom 5. zum 6.1. ist dann besonders wichtig, um Überflüssiges, unnötig Altes oder Belastendes aus dem vergangenen Jahr zu versöhnen.
Daher der Brauch, spätestens am 6. Januar jede Weihnachtsdekoration, den Christbaum usw. zu entsorgen. Die bösen Geister der Vergangenheit kann man in dieser Nacht gut vertreiben und gleichzeitig gute Kräfte für das Neue Jahr beschwören. In dieser letzten Rauhnacht, sagt der alte Brauch, soll man eine Zeitlang alle Fenster öffnen, die bösen Geister hinaus schicken und die guten hereinbitten.
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Die Märchen-, bzw. Sagengestalt der Frau Holle ist Schutzpatronin dieser Tage. Sie wirkt hier wie eine Richterin über Gut und Böse und wie die Hüterin über die Anlagen der Menschen: dass Talente genutzt werden und sie sich entscheiden schlechte Angewohnheiten abzulegen. Deshalb ist es in der Zeit der Rauhnächte besonders stärkend, alles in der Wohnung und in sich selbst rein und sauber zu halten.
Vielleicht erweist sie sich dann im kommenden Jahr gnädig und erfüllt so manchen tief ersehnten Wunsch. Die ursprüngliche germanische Göttin hierzu ist Holda oder Heil, in der griechischen Mythologie entspricht sie Hekate (der Göttin der Unter- oder Zwischenwelt). Ihr zur Seite steht Odin-Wodan – beide führen die ‘wilde Jagd’ der Hexen an, die in diesen Nächten auf ihren Besen durch die Lüfte reiten. Daher ist es in manchen Gegenden noch heute Tradition, in dieser Zeit neue Besen anzufertigen oder zu besorgen. Im Alpenraum entspricht Frau Holle, Holda oder Heil auch der Wintergöttin Berchta (Perchta) – davon kommen die Perchtenumzüge in der Schweiz. Sie finden vor allem in der letzten Rauhnacht (vom 5. auf den 6. Januar) statt.
Die Bezeichnung Rauhnächte kommt von rauh (wie wild), von Rauch oder Räuchern und von pelzig – damit ist das Aussehen der bösen Geister gemeint. Man nimmt an, dass diese Tage früher ‘Rauchnächte’ hießen. In all diesen Nächten sind die Geister besonders aktiv und tapfere Menschen ziehen hinaus, um die bösen von ihnen zu vertreiben (was wieder ein Symbol für die eigene „böse“, bzw. unpassende oder falsche Ausrichtung ist). Zu Hause wurden früher diese Dämonen ausgeräuchert – also mit Räucherwerk, magischen Handlungen, Brandopfern oder kleinen Feuern im Garten. Aber auch später passten diese mystisch-magischen Tage ins Bild, denn zur Weihnachtszeit sollen nur gute Geister um uns herum sein und wirken.
In diesen Nächten ist alles besonders wirkungsvoll. Wirkungsvoll ist es auch, sich die Träume, in diesen Nächten gut zu merken und am besten aufzuschreiben, denn viele dieser Träume werden wahr, enthalten eine wichtige Botschaft oder geben bildhaft eine Antwort auf ein schwieriges Problem.
In den letzten Jahren haben große Reinigungsprozesse stattgefunden, es sind viele Menschen mit Dingen konfrontiert worden, die sie bis dato gar nicht als “ihr Problem” angesehen haben: zum Beispiel mit der eigenen Wut oder Ängsten. Wir sind immer mehr gefordert uns mit uns auseinander zu setzen. Sich ehrlich zu begegnen katapultiert uns aus der Komfortzone, was den Beginn eines Entwicklungsprozesses einleitet. Sich einem solchen Prozess zu stellen macht das Leben also eher mal kurzfristig ungemütlich und gleichzeitig befreit es unendlich.
Zudem sind viele Menschen noch müde und das einzige, nach dem sich viele schon lange sehnen ist, einfach Ruhe zu haben und gar nichts zu tun, beziehungsweise Dinge zu tun, die man als entspannend empfindet: Einen Roman lesen, auf dem Sofa liegen, in Ruhe essen, es sich zuhause gemütlich machen oder wegfahren und alles hinter sich lassen, auch den energetischen Einsatz usw…dann nutzen Sie diese magischen Tage zur Einkehr, zur Freude und zum Sammeln Ihrer Kräfte.
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